Ein später Besuch

Jaycee schreckte hoch, als jemand ihn am Arm berührte. Wie so oft während dieser langweiligen Mission war er einfach weggenickt.
»Was ist?«
Erst jetzt begriff er, wo er sich befand und registrierte Luzi, den Commander seines Schiffes.
»Herr, wir haben eine Subraumdepesche von Ihrem Vater erhalten.«
Jaycee streckte sich und rutschte in seinem Sessel zurecht. »Und? Willst du sie mir nicht geben oder vorlesen?«
»Ja, Herr.«
Jaycee rollte mit den Augen und griff nach dem Holo-Tablet, das Luzi ihm hinhielt. weiterlesen…

Alte Geister

Mit Herzklopfen lief er den schwach bewaldeten Hang hinauf. Was würde geschehen? Sollte er nicht besser umdrehen? War es nicht falsch, die alten Geister zu rufen? Er blieb stehen, schöpfte Atem und lächelte über sich selbst. Vor zwanzig Jahren war er diesen Hang leichter hinaufgestiegen, selbst mit seiner tiefen Trauer im Gepäck. Die letzten Schritte weiterlesen…

Nur eine Minute

»Nur noch eine Minute, Schatz.« »Eine Minute?« Sie schwieg. Ich wandte mich wieder dem Bildschirm zu und tippte weiter. Nur diese Szene noch, ein letzter Absatz. »Von wegen eine Minute!« Sie stampfte mit dem Fuß auf. In mir verschmolz ihr Tritt mit dem Trampeln der Pferde, deren Reiter aufeinanderzuhielten und ging dann im Tosen der weiterlesen…

Sie soll Luna heißen

Nach einem gemütlichen Abendessen mit Kerzenschein laufen wir zurück ins Hotel. Die Straßen des kleinen Urlaubsortes sind hell beleuchtet, Kinder rennen um die kreuz und quer abgestellten Autos herum und ich fühle mich wie in einem Traum. Obwohl aus fast jedem Haus laute Musik herausdröhnt, höre ich auf einmal das Meer. Ein großes Schild mit weiterlesen…

Wozu Schreibspiele führen können: Eine Ein-Satz-Geschichte

Es war einmal eine hässliche, hirnlose Schmeißfliege. Sie lebte in einem weit entfernten Königreich im Schweinestall des Schlosses. Der Schweinehirt war unsterblich in sie verliebt. Immer, wenn ihm die Schmeißfliege um die Nase surrte, machte sein Herz einen Hüpfer vor Freude. Und dann atmete er sie ein. Nun war sie noch näher bei seinem Herzen, weiterlesen…

Das braucht der Mensch – von Saigel

Der Mensch braucht Brot, der Mensch braucht Spiele, Spiele Brot und Spiele. Der Mensch braucht Illusion, der Mensch braucht Zeit. Zeit, die er in seiner Illusion verschwenden kann und die unwiderruflich verloren, außerhalb des Traumes von anderen ohne sein Einvernehmen benutzt, nie wieder gewonnen, für immer verstrichen ist. Die Gladiatoren rennen aufeinander zu, sie sind weiterlesen…

Das Tetriskalb – eine ulkige Geschichte

Ein alter Afghane mit einem großen Salzstangenbeutel – er trug einen Lollipophut – erzählte mir eines Tages die Geschichte vom Tetriskalb. Es war eine Zarenfrau, die in ihrem Zierfischteich eine Seerose bewunderte, als sie plötzlich ein Tintenalb befiel und sie von Anatolinens Nagetiergang träumte. Es waren keine Giraffen, sondern Nager in Elefantenblau. Sie rockten zu AH – ah! -, weil sie wohl zu oft in den USA gewesen waren. Es war niemand da, der die FW (Feuerwehr) zu weiterlesen…

Oben ist unten – von Saigel

Der Himmel schimmerte golden im warmen Sonnenlicht, verteilte sich ausladend um mich herum, ließ mich verschwinden, schwang sich um meine Finger, um meine Hand und meinen Körper, der bis zur Hälfte ganz und gar darin eingetaucht, verschwunden war und unter dicken vergoldeten Wolken versteckt für das Auge unsichtbar blieb. Berührte ich ihn, den Himmel, die weiterlesen…

Kniffelig

»Sie sind dran«, fordert meine Ergotherapeutin mich auf. Achso, schon wieder vergessen. Diese verdammten Konzentrationsstörungen. Ich schüttele den Würfelbecher. Drei Fünfen. Das ist schonmal gut. Könnte ein Kniffel werden. Ich bekomme eine Drei und eine Vier dazu. »Na, wird das eine Straße?«, fragt sie. Jetzt muss ich wieder überlegen. Ewig lang überlegen. Gebe ich zwei weiterlesen…

Geschichten aus dem wahren Leben und ganz persönlicher Erfahrung

 Das war filmreif! Ich denke diese Momente kennt jede und jeder. In denen man am liebsten alles was passiert wie einen Film im Gehirn abspeichern möchte. Um kein Detail zu vergessen und sich das immer wieder ansehen zu können. Bei mir war das zum Beispiel so, als ich mit zwei Freundinnen nachts vor langer weiterlesen…