Wozu Schreibspiele führen können: Eine Ein-Satz-Geschichte

Es war einmal eine hässliche, hirnlose Schmeißfliege. Sie lebte in einem weit entfernten Königreich im Schweinestall des Schlosses. Der Schweinehirt war unsterblich in sie verliebt. Immer, wenn ihm die Schmeißfliege um die Nase surrte, machte sein Herz einen Hüpfer vor Freude.

Und dann atmete er sie ein. Nun war sie noch näher bei seinem Herzen, das vor Wonne gegen seine Rippen trommelte.

Die Prinzessin beobachtete dies in rasender Eifersucht. Sie stürmte ihm rasend entgegen, stolperte aber über eine quiekende Sau. Obwohl sie es nicht wusste, rettete die Sau dem Hirten damit das Leben, denn so traf das Messer, das die Prinzessin ihm ins Herz rammen wollte, nur seinen Fuß. „Verdammter Scheißdreck!“, fluchte die Prinzessin.

Der Schweinehirte brach über ihr zusammen. Die Fliege summte immer noch durch seine Lunge und suchte nach dem Ausgang oder wenigstens einer Tasse Kaffee.

Die Prinzessin bekam unter der Last kaum Luft, freute sich jedoch über so viel Körperkontakt zu ihrem Angebeteten und drehte sich um, um die Lage zu ihren Gunsten auszunutzen.

Er erbrach die Fliege zwischen ihre zum Kuss gespitzten Lippen.

Sie verzog angeekelt das Gesicht und spuckte die Fliege in eine Ecke mit Schweinemist, hielt dabei aber ihren Liebsten mit kräftigem Griff an den Oberarmen fest.

Derweil gönnte die Sau sich seinen Fuß.

„Summ“, sagte die Fliege.

Die Augen der Prinzessin weiteten sich vor Erschrecken, als sie sah, was mit dem Fuß des Schweinehirten vor sich ging.

Der Fuß interessierte den Hirten aber kaum, schließlich hatte sich die Fliege gerade den Kopf gestoßen! Plötzlich musste er mitansehen, wie eine andere Fliege vorbeikam und beide Insekten sich heißblütig aufeinander stürzten.

Wie paralysiert starrte die Prinzessin auf den Fuß.

Wutentbrannt nahm der Hirte die auf dem Boden liegende Fliegenklatsche und erschlug die beiden brünstigen Schmeißfliegen.

„Ewald“, hauchte die Prinzessin entzückt.

Ewald drehte sich zu ihr um und sah, dass er ein Messer und ein Schwein in seinem Fuß stecken hatte. Ihr Atem roch nach frischem Kaffee. „Isolde.“ Ewald musste sich jetzt zwischen Isolde und seinem Fuß entscheiden. Während er nachdachte, kam seine Sekretärin herein und fragte: „Möchtest du einen Kaffee?“

Das Messer nahm die Prinzessin wieder an sich.

Die Sekretärin wurde leichenblass und verließ wieder den Raum.

Fröhlich sprudelte das Blut aus Ewalds Fuß.

Im Büro des Schweinehirten wählte die Sekretärin den Notruf und sagte: „Isolde hier, bitte schicken Sie schnell einen Krankenwagen!“

ENDE.

Diese Geschichte haben wir erstellt, in dem wir zu dritt nacheinander jeweils einen Satz geschrieben haben. Wenn ihr Lust habt, sie fortzusetzen, könnt ihr das gleich hier in den Kommentaren tun! Aber bitte jeder nur einen Satz, danke. 🙂

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