Autor: Gastautor
Vom ersten Satz – von Miriam Krunkel
Es war einmal – nein, ein Märchen sollte das hier nicht werden. Nachdenklich tippte ich mit dem Stift auf meiner Lippe. Es geschah in einer finsteren und stürmischen Nacht – bloß nicht, so fing doch heutzutage jeder zweite Roman an. Es musste mysteriöser beginnen. Vor langer Zeit, lange bevor du oder ich weiterlesen…
Die Kälte in uns
Draußen schneite es nicht mehr. Langsam kam die Sonne hervor und gaukelte eine Wärme vor, die es nicht gab. Denn da draußen herrschte seit Monaten klirrende Kälte. Mittlerweile gab es kaum noch Brennmaterial und auch das Wasser war nur in gefrorenem Zustand vorhanden. Rachel stand an dem Fenster und hauchte ein Loch in die von weiterlesen…
Nordliebe
Untergang kleidet den Horizont.Quellwolken bluten wie Venenauf Dünenwiesen in grün und blond.Nordwind bewegt die Szenen. Möwenlärm könnte nicht schöner sein.Fischzähne schmücken die Brandung,die Meer aus Wasser auf Meer aus Stein.Körner reiben Verwandlung. Farbschatten ziehen Laternen lang.Sandfluten riechen nach Regen.Die Leuchtturmbänke nach Algentang.Wellen modern an Stegen. Fahrräder knacksen den Muschelweg.Flugdrachen fallen zu Boden.Das Salz frisst genüsslich weiterlesen…
Der Traum vom Drachen
von Pia G. „Ich hatte einen ganz fantastischen Traum letzte Nacht“, posaunt Herr Deuter in die allmorgendliche Stille am Frühstückstisch hinein. Er runzelt daraufhin kurz die Stirn, scheint zu überlegen, wie genau der Traum wohl war und bemerkt nicht, wie Frau Deuter, die ihm gegenüber sitzt, die missbilligenden Augen verdreht. Zum Glück hat er die weiterlesen…
Zum Leben verurteilt
von MIO Die vergifteten Ozeane fressen sich jedes Jahr tiefer ins Festland. Das ist nicht der einzige Grund, weshalb ich seit siebzig Jahren in einem Flüchtlingscamp in Sibirien lebe. Nur der Kontakt zu meiner Schulfreundin Amalia verbindet mich mit meiner Vergangenheit. Allein sie weiß, wo ich bin. Vor einer Woche bekam ich eine traurige Nachricht weiterlesen…
Das Experiment
von Hanne Mit einem lauten Krachen fällt der Stapel zur Seite. Jesses, wieso müssen ausgerechnet seine Skier ganz hinten stehen? Fluchend wühlt er sich durch den Haufen der umgefallenen Bretter. Wenn es hier oben nur nicht so dunkel wäre. Durch die Dachluke fällt kaum Licht. Aber da sind sie. Im schmalen Lichtstreif dreht er Skier weiterlesen…
Ad Infinitum
von Hari Patz „Sehen wir uns heute Abend in der Hauptkuppel?“, fragte Miguel seine hübsche, rothaarige Kollegin hoffnungsvoll. Sie schwebte zu ihm an die Überwachungsmonitore und legte ihm leicht ihre Hand auf den Rücken. „Natürlich werde ich da sein, wie alle, die keinen Dienst haben. Das will sich doch niemand entgehen lassen. Eine Jubiläumsfeier wie weiterlesen…
Schatten im Wasser
von Nyx Seit Tagen lasse ich mich in der Badewanne treiben wie eine Wasserleiche. Nicht ununterbrochen, nachts schlafe ich im Bett, bedeckt mit feuchten Handtüchern und klebrigem Schweiß, geplagt von fiebrigen Alpträumen, in denen Richard meinen Kopf unter Wasser drückt. Ich fühle mich aufgedunsen, voll von Wasser und Stimmen, und merkwürdigerweise dennoch wie ein Stück weiterlesen…
Jeschua
Dies ist noch eine Geschichte, die sich mit der Frage beschäftigt, wie das Weihnachtsfest im jahr 3000 aussehen könnte. Geschrieben wurde sie von falky67. Kevin stand am Bullauge seiner Behausung und schaute hinaus. Draußen tobte der rote Sturm, der immer zu dieser Jahreszeit Babakin überrollte. Dann waren sie mehrere Tage gezwungen, in ihren Wohnunterkünften zu weiterlesen…
Frohe Weihnachten
In diesem Monat haben wir uns im Schreib-Forum gefragt, wie wohl ein Weihnachtsfest im Jahr 3000 aussehen könnte. Viele Autoren haben dort ihre Vision mit uns geteilt. Diese Geschichte entstammt der Feder von Josy Burns. Fahles Licht bahnt sich seinen Weg durch den grauen Winterhimmel. Es malt einen hübschen Kontrast von hellen roten, orangen und weiterlesen…
Wir sind wie das sturmgepeitschte Meer
Ein Liebesbrief von Pia Pandämonium An dich, liebe mir vertraute Unbekannte; ich suche dich schon mein ganzes Leben lang. Ich kenne weder deinen Namen noch dein Gesicht; doch das sind sowieso nur Nebensächlichkeiten, wie ich finde … das,was zählt, trägst du ganz tief in dir.Dieses wunderbare, unfassbare Etwas, das der Mensch als Seele eingegrenzt hat, weiterlesen…
Lieber Fremder
Ein Liebesbrief von Maryja schon seltsam: Ich kenne deinen Namen nicht, aber deinen Geruch.Ich weiß nicht, welche Worte dein Mund gerne formt, aber wie er sich auf meinem anfühlt.Ich weiß, dass deine Lippen weich sind und dein Drei-Tage-Bart rau.Ich weiß nicht, was du mit deinen Händen tagsüber arbeitest, weiß nur, dass sie groß sind und weiterlesen…
Es tut mir leid
Ein Liebesbreif von schnuppe88 Faye, ich weiß, ein Brief kann nicht ersetzen, was uns eigentlich zusteht. Was dir zusteht. Was wir geplant und ich versprochen hatte.Auch weiß ich, dass ich für deinen Schmerz verantwortlich bin. Es tut mir leid. Auch diese Worte fallen zu kurz. Ich weiß.Ich fühle genauso wie du. Auch ich fühle den weiterlesen…
Tosteki
Ein Liebesbrief von Luziferito Liebe Ella, es war kein Zufall, dass wir uns im ‚Tosteki‘ trafen, das Schicksal hat uns endlich zusammengeführt. Seit vielen Jahren teilen wir unser Faible für Kreta und die kretische Kultur. Waren unzählige Male dort und sind uns doch nie begegnet.Seit dem gestrigen Abend bin ich wie verzaubert. Schon auf dem weiterlesen…
Der erste Kuss
Ein Liebesbrief von Marek Schaedel Mein liebster Clarke, längst wirst Du über meine Gefühle gegenüber Dir unterrichtet worden sein und auch aus diesem Anlass schreibe ich Dir. Die schönen Worte, die Du sagtest, bin ich bereit von Herzen zu erwidern, aber doch muss ich Dich hier verblüffen.Denn es ist nicht die Emilia, die aus mir spricht, weiterlesen…
Zwanzig Jahre
Ein Liebesbrief von C. Liebe M., es wird wieder Frühjahr. Spürst du, wie das Leben zurückkehrt? … Ich auch nicht.Zwanzig Jahre sind vergangen, seit ich dich zuletzt sah. Damals tranken wir billigen Whisky mit noch billigerer Cola und träumten von der Zukunft. Du von der IT und ich von „irgendwas mit Medien“. Wir lachten, grölten weiterlesen…
Brief von der Front
Ein Liebesbrief von Peter S. Liebste Rosa, Ich schreibe diesen Brief in der Angst, es könnte der letze sein. Morgen beginnt der Großangriff. Meine Einheit wird ganz vorne dabei sein. Kommandant Huber sagt, es sei eine Ehre für uns, ich bin mir da nicht so sicher. Ich glaube, wir werden als Kugelfutter eingesetzt.Darum nutze ich weiterlesen…
An Sophie
Ein Liebesbrief von Falky67 Meine liebe Sophie! Ich kann heute Nacht nicht schlafen. Du bist mit dem Auto nach Bonn unterwegs. Das erste Mal allein auf so weiter Strecke. Wie könnte ich da schlafen, bevor ich nicht weiß, dass Du angekommen bist? Tja, und schlaflose Nächte haben es so an sich, dass man beginnt, über weiterlesen…
Bei Norbert läuft´s flüssig
Liebster Norbert, Ein Liebesbrief von Dirk Hoffmann an solch verregneten Sonntagen wie heute fehlst Du mir ganz besonders, deshalb liege ich gerade auf meinem Bett und schreibe Dir diesen Brief. Schon am ersten Tag als Deine neue Sekretärin war ich ganz hingerissen von Deiner weltmännischen Art und Deinen kultivierten Umgangsformen.Vor einigen Wochen spürte ich dann weiterlesen…