Korrekturen 28

28.Teil – Die letzte Flucht (4/6)

Die Zeit schien sich endlos auszudehnen, bis sie endlich das Hotel erreichten. Immer wieder blickten sie sich verstohlen um, da sie damit rechneten, jeden Augenblick von Ralph und seinen Leuten angegriffen zu werden, doch bisher waren sie nirgends zu entdecken. Was sie allerdings noch mehr beunruhigte, war die Tatsache, dass auch Jake nirgends zu sehen war.
Die Halle des Hyatts war wirklich beeindruckend. Man hatte nicht den Eindruck, sich in einem Hotel zu befinden. Das Innere des Gebäudes hatte durchaus etwas Kathedralenartiges. Sie legten den Kopf in den Nacken und blickten nach oben. Das Gebäude war im Grunde dreieckig angelegt, wobei jedes Stockwerk eine umlaufende Balustrade mit einem Geländer besaß, von dem grüne Pflanzen herunter hingen und den – sich nach oben verjüngenden Innenraum – wie hängende Gärten erscheinen ließ. Das Zentrum der Halle zierte eine riesige, abstrakte Skulptur, deren Bedeutung sich nicht erahnen ließ. An der einzigen, geraden Wand der Halle fuhren mehrere gläserne Aufzüge lautlos, wie Tränen auf und ab.
»So sehen hier die Hotels aus?«, fragte Fancan beeindruckt.
»Ich habe mal etwas über diese Hotelkette gelesen«, sagte Thomas, »sie haben schon immer eine herausragende Architektur gehabt – auch in 2008, wohin wir ja wollen.«
»Schön und gut«, sagte Giwoon und drehte sich um seine Achse, »aber wo, verdammt noch einmal, finden wir den Aufzug, den wir brauchen? Es wird doch sicher keiner von diesen Glaskabinen sein.«
»Vielleicht gibt es hier noch herkömmliche Aufzüge, die für den Service-Betrieb gedacht sind«, vermutete Thomas, »ich würde auf diese gerade Wand dort tippen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass sie einen Aufzug in eine von diesen schrägen, nach innen verschobenen Wänden eingebaut haben.«
Giwoon tippte sich an die Stirn.
»Natürlich«, sagte er, »Thomas hat recht. Manchmal kommt man nicht auf das Naheliegende.«
Sie gingen langsam auf die Wand mit den gläsernen Aufzügen zu und hielten wachsam Ausschau nach ihren Gegnern.
»Wo stecken diese Kerle nur?«, murmelte Khendrah und griff gedankenverloren nach Thomas‘ Hand.
»Wahrscheinlich warten sie direkt vor diesem verdammten Zugang«, sagte Giwoon bitter. »Ich glaube nicht, dass sie noch das Risiko eingehen werden, uns zu verpassen. Habt Ihr Eure Nadelwerfer griffbereit?«
Sie erreichten die gerade Stirnwand der Halle, wo ein relativ dichtes Gedränge von Menschen herrschte, die entweder aus den Aufzügen kamen, oder auf sie warteten. Gespannt suchten sie nach einem Hinweis auf weitere Aufzüge. Thomas entdeckte schließlich ein Symbol, welches in einen Gang wies, der von der Haupthalle abzweigte.
»Dort finden wir hoffentlich unser Ziel«, sagte er und deutete auf den Gang, der von den meisten Menschen nicht beachtet wurde.
»Ja, und Ralph«, entfuhr es Fancan. »Was geschieht, wenn sie uns tatsächlich dort auflauern und wir unter massives Feuer aus diesen Nihilationswaffen geraten? Was tun wir dann?«
»Schießen, was das Zeug hält«, sagte Giwoon. »Dann müssen wir versuchen, sie mit unseren Nadeln auszuschalten, bevor unsere Schutzfelder zusammenbrechen. Scheut Euch nicht, Eure Waffen einzusetzen. Denkt daran, dass die Waffen des Gegners auf unseren Tod abzielen.«
»Ich frage mich, wo Jake steckt«, sagte Fancan.
»Wahrscheinlich ist er einfach nur verschwunden«, meinte Khendrah, »und ich kann es ihm nicht einmal übel nehmen.«
Giwoon machte ihnen noch einmal eindringlich bewusst, worauf es nun ankam. Sie machten alle ihre Nadelwerfer einsatzbereit und prüften abschließend noch einmal, ob die Felder ihrer Schutzscheiben noch intakt waren, dann gingen sie in den Gang hinein. Es war ihnen nicht geheuer, dass es hier so eng war. Wenn sie hier angegriffen würden, hätten sie keine Möglichkeit, Deckung zu finden. Doch ihre Befürchtungen waren unbegründet. Der Gang führte nach zwei Richtungsänderungen in einen größeren Raum, an dessen hinterer Wand sich drei Aufzüge befanden und davor standen – wie nicht anders zu erwarten war – Ralph und seine Leute.
»Was tun wir jetzt?«, fragte Fancan, »Hier laufen ja noch einige andere Leute herum.«
»Erst versuchen wir es mit Reden«, entschied Giwoon.
»Hältst Du das für eine gute Idee?«, wollte Thomas wissen, »Bisher haben sie immer wieder nur auf uns gefeuert.«
»Ja, wenn keine Zeugen anwesend waren«, sagte Giwoon. »Offenbar scheut er doch die hiesigen Polizeikräfte.«
Er lief los und die anderen folgten ihm zögernd. So wie sie aus der Deckung des dunklen Ganges hervortraten, entdeckte sie Ralph und griff nach seiner Waffe. Doch, bevor er sie zog, stellte er fest, dass eine Gruppe von Handwerkern sie beobachteten – also hielt er die Waffe zunächst unter seiner Jacke verborgen.
»Ralph, Du willst es doch hier sicher nicht wirklich zu einem Showdown kommen lassen«, sagte Khendrah, als sie kurz vor der Gruppe standen.
»Hast Du eine Ahnung, mein Engel«, zischte er. »Ihr habt alles zerstört, was ich mir aufgebaut habe. Ich wollte den Vektor verlassen, wollte mit meinem Neffen zusammen endlich etwas von dem haben, was mir all die Jahre verwehrt worden ist. Ich konnte ja nicht ahnen, dass Du so unprofessionell bist und nicht einmal einen einfachen Auftrag ausführen kannst.«
»Ich unprofessionell?«, ereiferte sich Khendrah, »Dein Auftrag war egoistisch und unmoralisch! Du hast mich und meine Stellung ausgenutzt. Es war meine Pflicht, den Fehler zu korrigieren.«
»Pflicht!«
Ralph spie das Wort förmlich heraus.
»Ich habe über viele Jahre das getan, was Du ‚Pflicht‘ nennst. Ich habe nie darum gebeten, in den Vektor geholt zu werden. Verdammt, man hat mich um alles betrogen, was mir wichtig war. Aber jetzt bin ich am Drücker. Jetzt ernte ich die Früchte. Ihr müsst nicht glauben, dass Eure dilletantischen Maßnahmen im Jahre 2110 mich aufhalten können.«
»Du weißt noch gar nicht, dass die Zeit des Vektors vorüber ist, oder?«, fragte Khendrah. »Wir haben die Energiequelle zerstört, die ihn aufrecht erhält. Wenn Du klug bist, suchst Du dir schnell eine Zeit, die Dir gefällt und lässt Dich dort nieder, bevor das ganze System zusammenbricht.«
»Was redest Du da?«, wollte Ralph wissen. »Der Vektor ist ewig und unzerstörbar.«
»Das ist so nicht richtig«, stellte Giwoon klar. »Der Vektor kann nur existieren, solange ihm von seiner Basis her Energie zugefügt wird. Ein Zugang zu dieser Einrichtung befindet sich hier, in diesem Jahr. Die Sonnenenergie-Zapfanlage,  die wir zerstört haben. Gib auf Ralph. Es ist vorbei.«
»Ihr redet irre!«, brüllte Ralph und seine Hand zuckte wieder zur Waffe.
In diesem Moment bog ein Junger Mann in einem Arbeitsoverall und mit einer Base-Cap um die Ecke und hielt auf sie zu. Ralph beherrschte sich und wollte den Mann an sich vorbeilaufen lassen. Auch die übrigen Männer, die schweigsam dabeigestanden hatten, machten keine Bewegung. Der Mann machte Anstalten, an ihnen vorbei zu gehen, hielt dann kurz an und zog eine Zigarette aus seiner Tasche. Hilflos blickte er zwischen Ralph, seinen Männern und Giwoon hin und her, dann fragte er Ralph nach Feuer.
»Feuer?«, fragte Ralph verständnislos, »Was wollen Sie mit Feuer? Machen Sie, dass Sie weiterkommen.«
»Wofür Feuer?«, fragte der Mann, »Für die Zigarette hier natürlich.«
Er wedelte damit vor Ralphs Nase herum und lenkte dadurch die Aufmerksamkeit von seiner anderen Hand ab, die einen kleinen Nadelwerfer hielt. In schneller Folge drückte er auf den Auslöser und jagte jedem der Männer eine Nadel in den Körper. Verfehlen konnte er aus dieser kurzen Entfernung niemanden. Die Wirkung trat augenblicklich ein. Keiner fand noch Gelegenheit, seine Nihilationswaffe zu ziehen. Ralph starrte den jungen Mann ungläubig an, doch er konnte, ebenso wie seine Mitarbeiter, bereits keinen Finger mehr rühren. Langsam kippte er gegen die Wand und rutschte daran herunter, als seine Beine ihren Dienst versagten.
»Jake?«, fragte Fancan, »Wir dachten, Du wärst abgehauen.«
Jake schob seine Base-Cap in den Nacken und grinste sie an.
»Ich habe Euch doch gesagt, dass ich Euch helfen werde«, sagte er, »nur habe ich leider das winzige Sprechgerät verloren und musste improvisieren. Als ich sah, dass hier in erster Linie Arbeiter im Overall herumlaufen, besorgte ich mir ein solches Teil.«
»Wo hast du es denn so schnell herbekommen?«, wollte Giwoon wissen.
Jake grinste und hielt den kleinen Nadelwerfer hoch.
»Tolles Teil, dieses Nadeldings«, sagte er. »Ich hoffe, der Mann kommt nicht so schnell wieder zu sich.«
»Mein Gott, Jake!«, entfuhr es Khendrah, »Du kannst nicht jeden Menschen hier einfach betäuben.«
»Ihr habt mir gesagt, es sei ungefährlich für die Leute, wenn ich es nicht überdosiere – und das habe ich nicht getan. Jetzt seid Ihr wieder am Zug. Wie geht es jetzt weiter?«
»Er hat recht«, sagte Giwoon, »Khendrah, Du hast doch eine Spezialuhr am Handgelenk, die uns zeigt, wie wir in den Aufzug gelangen. Ich will doch hoffen, dass sie noch in Ordnung ist.«
Khendrah berührte ihr Armbandinstrument an verschiedenen Stellen und zeigte dann auf die linke Aufzugstür.
»Das ist sie«, meinte sie. »Die nächste Kongruenzphase ist in einhundertzehn Sekunden. Bleibt dich bei mir, dann kommen wir alle hinein.«
Sie rückten alle zusammen und warteten. Giwoon sah sich um, ob jemand ihr Verhalten verdächtig fand – zumal zu ihren Füßen mehrere bewusstlose Männer an der Wand lehnten. Er hatte kein Verlangen, jetzt noch gegenüber normalen Menschen dieser Zeit die Nadelwerfer sprechen zu lassen. Jake blickte etwas ratlos drein. Ihm war nicht so ganz klar, was hier genau vor sich ging.
Als der Zeitpunkt erreicht war, gab Khendrah das Zeichen und sie riss die Aufzugtür auf, obwohl die Leuchtanzeige erkennen ließ, dass der Aufzug irgendwo in den oberen Etagen stehen sollte. Hinter der Tür befand sich ein relativ kleiner Raum, der tatsächlich wie eine Aufzugkabine wirkte. Schnell betraten sie den Raum und schlossen die Tür wieder von innen. An der hinteren Wand befand sich ein kleines Terminal, an welchem einige Lämpchen hektisch blinkten.
»Was hat das zu bedeuten?«, fragte Giwoon. »Es sind Warnlampen, nicht wahr?«
»Einen kleinen Moment«, bat Fancan und tippte an dem Terminal herum. »Wir haben zu wenig Energie.«
»Heißt das etwa, wir kommen nicht mehr ins Jahr 2008?«, wollte Thomas wissen.
»Moment!«, unterbrach Jake lautstark, »Ihr wollt mir doch nicht ernsthaft erzählen wollen, dass man mit diesem Ding hier durch die Zeit reisen kann! Ihr habt mir zwar gesagt, dass Ihr mich mitnehmen wollt, aber es war nie die Rede von einer Zeitreise. Im Übrigen gibt es so etwas überhaupt nicht.«
Er blickte sich suchend in der Kabine um.
»Das ist ein Fake, oder?«, fragte er, »Gleich geht die Tür wieder auf und dann bin ich in einer Fernsehshow. Oder?«
Er blickte von Einem zum Anderen und sah nur ernste Gesichter.
»Oh Scheiße, Ihr meint das ernst!«, entfuhr es ihm.
Giwoon ging nicht weiter darauf ein.
»Können wir nach oben fahren?«, wollte er wissen. »In der Zukunft müsste die Energie noch ausreichen. Wenn wir die Kabine dort aufladen lassen, schaffen wir es vielleicht von dort aus, nach 2008 zu kommen.«
»Hmm, Du meinst quasi mit Anlauf«, meinte Khendrah, »das könnte klappen.«
»Was, verdammt noch mal, wollt Ihr Typen denn im Jahre 2008?«, jammerte Jake, »was soll ich dort?«
»Wir müssen dorthin«, sagte Khendrah, »weil Thomas von dort stammt. Er muss wieder dorthin zurück. Wir haben viel auf uns genommen, um das zu erreichen. Außerdem ist es die letzte Chance zu einer solchen Reise, weil das alles hier bald nicht mehr existieren wird. Aber Jake, was hält dich hier? Du bastelst an Autos herum und du stehst auf diese stinkenden Verbrennungsmotoren. Ich kann mich erinnern, dass ich im Jahre 2008 fast nur solche Fahrzeuge gesehen habe.«
Jakes Augen begannen zu glänzen.
»Verdammt, Du hast recht«, sagte er, »damals wurden zwar die ersten Elektroautos gebaut, aber es war noch eine Hochzeit der Benzinmotoren. Meint Ihr, ich könnte so ohne Weiteres in der Vergangenheit Leben, ohne aufzufallen?«
Giwoon legte ihm eine Hand auf die Schulter.
»Keine Sorge«, sagte er, »wir werden alle Ausweispapiere besitzen, die jeder Überprüfung standhalten.«
»Wollt Ihr denn auch alle dort im Jahre 2008 leben, obwohl Ihr aus der Zukunft stammt?«, wollte Jake wissen.
»Wir müssen«, sagte Fancan. »Es gibt keine Möglichkeit mehr für uns, in die Zukunft zu reisen. Wir werden es dir alles einmal erklären, aber nicht jetzt. Jetzt ist Zeit zum Handeln. Wir haben noch etwas zu erledigen.«
Khendrah nahm einige Einstellungen vor und lehnte sich dann zurück – an Thomas.
»Wir werden jetzt zu unserer Basis im 3500. fahren«, sagte sie. »Dort sollte noch ausreichend Energie vorhanden sein, um diesen Aufzug vollständig aufzuladen. Außerdem will ich noch ein paar private Sachen aus meiner Kabine holen, bevor sich alles auflöst.«
»Die Idee ist nicht schlecht«, meinte Fancan, »ich habe ja auch noch Sachen in meinem Zimmer, die ich gern dabei hätte.«
»Was meint Ihr mit ‚Basis im 3500.‘?«, wollte Jake wissen.
»Im Zeitvektor gibt es an strategisch wichtigen Zeitpunkten sogenannte Basen, von wo aus die Agenten zu ihren Aufträgen starten«, erklärte Khendrah. »Unsere Heimatbasis befindet sich im Jahre 3500.«
Jake klappte seinen Mund mehrmals auf und zu, sagte aber nichts mehr. Die Vorstellung, dass sie sich nun eineinhalb Jahrtausende in die Zukunft bewegten, überwältigte ihn einfach.
Ein leises Gong-Signal zeigte an, dass sie ihr Ziel erreicht hatten. Fancan drückte vorsichtig die Tür der Kabine auf und blickte in den Gang hinaus.
»Kommt, es ist niemand zu sehen«, sagte sie und winkte mit der Hand, dass die Anderen ihr folgen sollten.
Jake blickte sich interessiert in alle Richtungen um.
»Und hier befinden wir uns im Jahr 3500?«, fragte er, »Ich habe mir das Ganze aber etwas futuristischer vorgestellt.«
»Die technische und gesellschaftliche Entwicklung hatte auch diverse Rückschläge erlebt«, sagte Giwoon. »Es hat Zeitalter gegeben, die fast mittelalterlich anmuteten, bevor die Menschheit wieder in Tritt kam und echten Fortschritt entwickelte. Die Basen sind in allen Zeitaltern identisch konstruiert und sind in erster Linie funktionell ausgestattet, damit Reisende Agenten verschiedener Zeitalter sich gleich etwas heimisch fühlen. Draußen, in der Zeit selbst, kann es ganz anders aussehen.«
Sich immer wieder umsehend, machten sie sich auf den Weg zu Khendrahs Appartement. Schon früher waren hier nicht all zu viele Mitarbeiter beschäftigt gewesen, doch nun wirkte die Basis fast wie ausgestorben. Als sie fast am Ziel waren, stand plötzlich Zeno Dorga vor ihnen. Erschreckt blieben sie alle stehen.
»Khendrah?«, fragte Zeno, »Fancan? Wo kommt Ihr auf einmal her? Und wer sind diese Leute?«
Giwoon überlegte, ob sie diesen Mann vielleicht betäuben müssten und sah Khendrah fragend an, die jedoch eine beschwichtigende Geste mit der Hand machte, worauf Giwoon seine Hand wieder von seinem Nadelwerfer nahm.
»Von Euch gehen hier wahre Schauermärchen um«, sagte Zeno. »Die oberste Behörde hat sogar einen Preis auf Eure Köpfe ausgesetzt. Könnt Ihr mir erklären, was hier überhaupt los ist? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es stimmt, dass Ihr zu Verrätern geworden seid.«
Khendrah wusste, dass der Techniker der Basis, Zeno, sie insgeheim immer geliebt hatte und trat auf ihn zu.
»Zeno, ich weiß nicht, was man Dir erzählt hat«, sagte sie, »aber wir haben weit unten in der Vergangenheit etwas getan, das dazu führen wird, dass der gesamte Vektor sich innerhalb der nächsten Wochen und Monate auflösen wird, weil ihm die Energie ausgehen wird.«
Zeno machte ein entsetztes Gesicht und trat ein paar Schritte zurück.
»Ihr habt WAS getan?«, fragte er mit schriller Stimme, »Ihr könnt doch nicht diese Einrichtung hier zerstören wollen! Ihr seid wahnsinnig! Liivo Qum hatte recht! Ihr seid tatsächlich Verräter!«
Wie von Zauberhand hielt er plötzlich einen Nadelwerfer in seiner Hand und richtete ihn auf Khendrah. Giwoon hatte allerdings mit einer solchen Reaktion gerechnet und hielt ebenfalls einen Nadelwerfer in der Hand, die er nun auf Zeno richtete. Aus den Augenwinkeln sah er, dass Thomas ebenfalls reagiert hatte und Zeno im Visier hatte. Anerkennend nickte er ihm zu.
»Zeno, machen Sie jetzt keinen Fehler«, sagte er, »Sie können unmöglich uns alle unschädlich machen. Wenn auch nur eine Nadel Ihre Waffe verlässt, werden wir ebenfalls schießen.«
Resignierend ließ Zeno seine Waffe sinken.
»Ich verstehe Euch nicht«, sagte er matt. »Es kann doch nicht Euer Ziel sein, diese großartige Einrichtung zu zerstören. Sie ist das Größte, das die Menschheit je geschaffen hat und sie dient dem Wohl der Menschen aller Zeitalter.«
»Eben da besteht ein gewaltiger Irrtum«, sagte Khendrah und legte Zeno eine Hand auf die Schulter, während sie ihm mit der Anderen die Waffe aus den Händen nahm. »Der Vektor wird auf Dauer die Menschheit zerstören. Fancans Freund Giwoon stammt aus dem einhundertzwölften Jahrhundert und kann beweisen, dass der Vektor in der fernen Zukunft …«


Der nächste Teil erscheint am 07.12.2019

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