NaNoWriMo und das Camp NaNo – Ein Erfahrungsbericht

Wie fast jeder Schreibende bin ich immer wieder über den NaNoWriMo
(National Novel Writing Month) sowie das Camp NaNo gestolpert.
Also fing ich an mich mit diesem Thema an zu beschäftigen. Das was ich herausfand, schreckte mich doch ziemlich ab.

Ich schnappte sprichwörtlich nach Luft, als ich sah welches Pensum beim NaNoWriMo einem Autoren abverlangt wird. 50.000 Wörter in einem Monat… Innerlich lief ich schreiend durch die unterschiedlichsten Orte nur um mich nicht weiter mit dieser Zahl auseinandersetzen zu müssen.

Vor allem aber baute sich in mir ein solcher Widerstand auf, dass ich von dieser Herausforderung, die der NaNo für den ein oder anderen herausstellt, einfach nichts wissen wollte. Besonders unter dem Aspekt, dass ich unter Zeitdruck nicht die besten Variationen von Texten niederschreibe. Das bezieht sich sowohl auf die Arbeit an PC, Tablet und auf das Papier.
Das hat vor allem mit meinem inneren Kritiker zu tun, der sich häufig beim Schreiben ankündigt.

Um diesen Widerstand abzubauen, wurde ich tätig und begann mich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis umzuhören was diese denn von dem NaNoWriMo halten. Hierzu bekam ich dann die unterschiedlichsten Aussagen. Während die einen vollkommen davon begeistert waren, waren die anderen absolute Gegner davon.
Nicht gerade sehr hilfreich, wenn man sich ein konkretes Bild zusammenbauen möchte um dann zu entscheiden, ob man beim NaNo mitmachen soll.

So kam es, dass in den darauffolgenden Wochen und Monaten mit mir selbst haderte. Immer wenn es an der Zeit für den NaNoWriMo war oder die Zeit für die Camps näherte, merkte ich wie es mich von mal zu mal dann doch immer stärker anzog. Und doch… war ich über eine recht lange Zeit in der Lage an dem Ganzen teilzunehmen.

Dann kam der November 2015 in dem ich für mich selbst entschied, dass ich es ja mal versuchen könnte wie viel ich in diesem Monat geschrieben bekomme. Allerdings nahm ich für mich den Druck raus in dem ich mich “noch” nicht anmeldete. Also schrieb ich im November 2015 eine Szene nach der anderen ohne mir ein gewisses Wortziel zu setzen.
Um ehrlich zu sein dehnte ich das alles dann auf ca. 9 Monate aus, was für mich sehr motivierend war. Denn so kam ich dazu, dass meine Handlung bis zum Schluss fertig gestellt wurde ohne, dass sich der innere Schweinehund all zu sehr einmischte.

Als ich dann auf den Kalender schaute, stellte ich fest, dass auch schon bald das CampNaNo vor der Tür stand. Motiviert aus den vorangegangenen Wochen und Monaten entschloss ich mich dann mal an dem Camp zu versuchen, denn hier kann man sich sein Wortziel selbst wählen. Minimum allerdings 10.000 Worte, die ich mir dann setzte. Ich erreichte diese zwar nur knapp, aber ich war trotz allem stolz auf mich. So hielt ich mich bis zum November 2017 an den CampNaNo’s bis ich mich dann schlussendlich für den NaNoWriMo entschied. Letzteres war eine große Hürde für mich, aber im Nachhinein hat es sich dann doch gelohnt, sodass ich dieses Jahr erneut am NaNoWriMo teilnehmen werde.

Jedem, der daran Interesse hat, würde ich empfehlen es auszuprobieren. Auch wenn es vielleicht noch nicht der NaNoWriMo ist, kann einem das Camp NaNo schon sehr weiterhelfen.

Da ich denjenigen, die zwar von dem NaNoWriMo sowie dem Camp NaNo gehört haben, sich jedoch nichts darunter vorstellen können, habe ich da mal was vorbereitet:

Der NaNoWriMo

Beim NaNoWriMo handelt es sich um eine Challenge für Autoren binnen 30 Tagen (hier der November eines jeden Jahres) einen Roman zu schreiben. Hierbei soll es sich jedoch um einen Entwurf handeln, nicht um ein abnehmbares Exemplar.

Das Wortziel in diesem Monat liegt bei 50.000 Wörtern (im Schnitt 1667 Wörter pro Tag), wobei die Planung bereits vor November stattfinden kann. Mit dem Schreiben darf man erst mit dem 1. November Ortszeit beginnen. Der Schluss der Challenge ist am 30. November um 24 Uhr Ortszeit.
Die 50.000 Wörter sind bewusst gewählt, damit auch Berufstätige und all jene mit Familie an dieser Challenge teilnehmen können. Für diese ist es zwar schwierig das Ziel zu erreichen, aber es ist machbar.

Während dieser 30 Tage werden lediglich die geschriebenen Worte bewertet. Der Inhalt des Geschriebenen spielt vorerst keine Rolle. Wichtig ist, dass das was da entsteht, nur von einer Person entwickelt und niedergeschrieben wird.

Um aktiv am NaNoWriMo teilnehmen zu können, registriert man sich kostenlos. In dem Profil, das man mit der Registrierung anlegt, kann man Angaben zu sich selbst machen als auch die Projekte an denen man arbeitet zu hinterlegen.

Die, die sich registrieren, machen dies mit den Hintergedanken sich mit anderen Autoren auszutauschen und sich gegenseitig zu motivieren.
Nebenher gibt es dem Autor auch die Möglichkeit Schreibhemmungen zu überwinden und das Schreiben zu trainieren, was aber auch bedeutet, den inneren Kritiker sowie den höchstpersönlichen Schweinehund zum Schweigen zu bringen.

Das Camp NaNo

Das Camp NaNo beinhaltet die gleichen Aspekte wie der NaNoWriMo.

Allerdings unterscheidet sich das Camp vom NaNoWriMo insofern, dass es zweimal im Jahr stattfindet (April und Juli).
Während dieser beiden Monate kann man sich sein Ziel selbst setzen. Allerdings ist hier zu beachten, dass man eine Mindestanzahl von Worten hat. Dieses Minimum liegt bei 10.000 Worten. Human wie ich finde, denn dieses Ziel ist eigentlich recht gut zu schaffen, wenn man sich noch nicht an den großen Bruder herantraut oder einfach nur an etwas kleinem arbeiten möchte.

Auch für das Camp NaNo registriert (natürlich auch kostenlos) man sich und listet seine pro Tag geschriebenen Worte. Ebenso ist einem Autoren in dieser Zeit nicht abverlangt das Non-Plus-Ultra zu Papier oder in die Datei zu bringen.
Wichtig ist nur, dass man seinen inneren Schweinehund und Kritiker (meist in einer Person) überwindet und an dem was man zustande bringt arbeitet.

4 Replies to “NaNoWriMo und das Camp NaNo – Ein Erfahrungsbericht”

  1. Danke für diesen informativen Artikel! Ich habe schon oft daon gehört und wusste auch ungefähr, was es ist. Allerdings habe ich mich noch nie ausführlich damit beschäftigt. Was du schreibst klingt sehr interessant!

  2. Danke für deinen Text. Ich will dieses Jahr auch teilnehmen, jedoch bin ich noch unsicher, ob ich es mit oder ohne Registeierung mache. Ich habe auch ein spezielles Projekt, bei dem allerdings bereits ein paar Textpassagen vorhanden sind. Wäre dies dann etwa schummeln? Dann würde ich das ohne registrierung erstmal testen und nächstes Jahr dann, sollte es bei mir funktionieren, mit einem anderen Projekt einsteigen.

    1. Also ich habe 2015 einen Testlauf gemacht, da ich ein Projekt hatte, das auch schon die ein oder andere Textpassage hatte. Sprich ich habe erst mal für mich geschaut, ob ich es schaffen würde.

      Damals hatte ich es nicht ganz geschafft, sodass ich mich erst mal mit Registrierung bei den Camps probiert habe.

  3. Ja, offiziell darf man nicht mitmachen, wenn man bereits Text dazu hat. (Planen ist schon erlaubt, mehr aber nicht.)

    Sonst spricht aber nichts gegen die Registrierung. Keiner ist dir „böse“, wenn du das hoch gesteckte Ziel verfehlen solltest. (Die meisten da tun das.) Du brauchst deinen Text ja nichtmal zu protokollieren, es gibt auch keine Leistungsbelege, außer du willst es. Dabeisein und sich gegenseitig motivieren ist beim NaNo erstmal alles.

    Ich bin bereits angemeldet und werde jede Menge Spaß mit einem frischen Projekt haben, glaube ich. 🙂

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