Saigel

Sie folgt dem Weg aus Kieselsteinen, fort von allem, was sie umgibt, sie überlädt und zuweilen aufzufressen versucht. Die lauten Geräusche der Welt, mit der sie zwar in diesem Leben verbunden aber keineswegs immer einverstanden ist, schwappen an ihre Ohren und über ihren Kopf hinweg, wie Wellen, die sich irgendwo in weiter Ferne kolossal dröhnend aneinander brechen. Irgendwo dort hinten rangeln große Ungetüme miteinander, wüten, verschlingen Mensch und Heim, ziehen weiter, bis es nichts mehr gibt, das man zerstören kann.

Ihre Augen sind geradeaus gerichtet, sie blickt nicht zurück. Ihr Herz wird leicht, mit jedem Schritt glüht es ein wenig mehr. Sie läuft weiter, weg von dem Lärm, weg von der Hektik, weg von all dem, das auf ihr lastet. Der Teil der Welt, dem sie gerade nicht standhalten kann, der sie zu erdrücken scheint, bleibt dort, am Fuße des Weges.

Endlich umfasst sie ein weicher Duft von frischer Luft, warme Sonnenstrahlen berühren sanft ihre Haut.

Stille.

Allen Ablenkungen entsagend, spürt sie es nun, sie hört es, sie begreift es, das Leben, das in ihr tobt, in diesem Moment so klar und deutlich, so laut und schön. Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht, ein Gefühl, ein Sinn. Sie kehrt zurück, das tosende Meer dort hinten scheint ihr nun klein und unbedeutend, die Ungetüme hört sie nicht mehr. Das vergessene, das leise Leben, summt nun laut in ihren Ohren, alles andere übertönend.

Schreibkommune: Stell Dich doch bitte kurz vor.

Saigel: Ich bin Saigel und bin genauso wie alle anderen hier in der Schreibkommune schreibverrückt.

Schreibkommune: Was machst Du, wenn Du nicht schreibst?

Saigel: Wenn ich nicht schreibe, neben den anderen Anforderungen des Tages die Beruf und Familie so mit sich bringen und die ich auch sehr liebe, lese ich hauptsächlich, obwohl auch der Sport einen großen Teil meiner Freizeit ausmacht.

Schreibkommune: Und wenn Du schreibst, worüber schreibst Du?

Saigel: Ich schreibe über Menschen. Fiktive oder reale Personen, die mich interessieren oder Eigenschaften haben, die ich tiefer ergründen möchte. Ich interessiere mich für Konventionen, insbesondere gesellschaftliche, und wie sie sich auf Verhaltensweisen von Individuen auswirken, die wiederum zu positiven oder negativen Gemütszuständen führen, die dann, um den Kreis zu schließen, wieder Einfluss auf die Allgemeinheit haben.

Schreibkommune: Warum schreibst Du, was treibt Dich an?

Saigel: Diese Frage ist beinahe nicht zu beantworten (lacht). Ich habe einfach schon immer geschrieben. Warum? Keine Ahnung. Ohne fühlt es sich nicht richtig an. Es ist ein (zuweilen schräges) Hobby, eine Leidenschaft. Es gehört einfach dazu.

Schreibkommune: Was würdest Du Schreibanfängern mit auf den Weg geben?

Saigel: Ich würde Schreibanfängern mit auf den Weg geben, dass wir alle Anfänger sind. Meiner Meinung nach gibt es kein Richtig oder Falsch beim Schreiben, keinen Profi und keinen Anfänger. Wenn zehn Personen einen Text lesen, wird es zehn Meinungen darüber geben. Schreiben ist schön, Kritik und Schreibhandwerk sind auch schön, aber am wichtigsten ist der Spaß daran.

Schreibkommune: Wir bedanken uns für das Gespräch.

Saigel: Ich bedanke mich. Ich hoffe, noch lange Teil der Schreibkommune bleiben zu dürfen.

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Evolution der Revolution

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kai.78 – Teil 2 von Saigel

Das System ist vollkommen zusammengebrochen. Die Einheiten sind auf der ganzen Welt verteilt, aber es ist nicht möglich, Kontakt zu ihnen herzustellen. Wir sitzen seit Jahren in der Basis fest und können aufgrund der Aschewolke nicht hinaus. Vorräte haben wir für die nächsten achthundert Jahre. Aber allmählich werden alle verrückt. Kein Tageslicht. Keine frische Luft. weiterlesen…

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kai.78 – Teil 1 – von Saigel

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Krisenschreiben

Heute geht es um das Krisenschreiben. Schreiben in der Krise. Kriselndes Schreiben während die Krise das Schreiben hemmt. So in etwa. Eine Krise im Schreiben, oder das Schreiben in der Krise? Oder gar, eine Krise und das Schreiben? Ein Krisenschreiben kann immer geschehen. Eine abgesagte Hochzeit ist eine Krise. Ein Ehebruch ist eine Krise. Ein weiterlesen…

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Saigels Irr(e)lichter – Das Schreibtalent

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Schwarzes Stundenglas – von Saigel

Schwarz. Schwarz sind die Hügel auf denen ich wandere, schwarz ist das Kleid, das ich trage. Schwarz sind meine Schuhe, schwarz sind meine Augen, meine Haare, meine Wimpern, meine Seele. Die Hügel verdecken mir die Sicht auf das, was hinter ihnen liegt. Zu gerne wüsste ich, wann diese Wanderung ihr Ende findet. Doch hier bin weiterlesen…

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Saigels Irr(e)lichter – Exilschreiben

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Saigels Irr(e)lichter – Die Schreibatmosphäre

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Saigels Irr(e)lichter – Der Höhenflug

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Saigels Irr(e)lichter – Das Schreibgefühl

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Saigels Irr(e)lichter – Schreiben und Reifen

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Saigels Irr(e)lichter – die Leseerwartung

Jeder hat sie: Die Lieblingsautoren. Manch einer liest über Jahre hinweg denselben Autor, ein anderer liest phasenweise dies und phasenweise das. Was ich allerdings festgestellt habe ist, dass ein gewisser Hang zu den Lieblingsgenres meistens bleibt. So liest der eine gern Fantasy und der nächste bleibt lieber bei der klassischen Literatur. Dafür sind sie da, weiterlesen…

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Saigels Irr(e)lichter – Schreiben und Reflexion

Was geschieht beim Schreiben? Mit dieser komplexen Frage beschäftige ich mich gerade immer öfter. Ich glaube, die Analyse sollte für jeden Autor anders ausfallen. Zu viele Unterschiede, Geschmäcker, Meinungen. Allerdings, so denke ich, gibt es eine Sache, die uns alle verbindet. Die Selbstreflexion. Wie kann ich über ein Thema schreiben, über das ich nicht genügend weiterlesen…

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Walsterben – von Saigel

Eine Tour zu den Walen. Das hat er mir geschenkt. Nur er und ich. Wir zwei allein. Eigentlich bin ich seekrank, aber ich werde mir vorher noch diese Tabletten besorgen. Er ist ja so ein toller Mann. Ich bin froh, dass ich es geschafft habe, ihn für mich zu gewinnen. Lange dachte ich, er hätte weiterlesen…

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Saigels Irr(e)lichter – wie viel verkraftet dein Leser?

Immer wieder gerate ich beim Schreiben an den Punkt, an dem ich mich frage, ob das, was ich aufgeschrieben habe, überhaupt für andere verständlich ist. Für mich ist es glasklar: Ich habe einen Gedanken, während ich schreibe. Allerdings stellt sich mir die Frage, wie viel Erklärung mein Leser braucht, um den Gedanken, der mich zum weiterlesen…

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Höhlenwahnsinn

Die Dunkelheit vibriert, sie ist schwärzer als schwarz und tief. Sehr tief. Die Erde um mich herum grollt, wie ein schwarzes Loch, um das jeder einen vernünftigen Bogen macht. Nur ich nicht. Ich bin direkt hineingeraten in diese unerforschte Dunkelheit, die meinen Sinnen die Funktion raubt und ihnen schaurige neue Wahrnehmungen andichtet. Ich starre in weiterlesen…

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Regen – von Saigel

Es regnet. Leise klopfen Tropfen auf die Erde, werden immer lauter, kommen zu vielen, drängen sich aneinander, bis jeder kleinste Teil der Oberfläche bedeckt ist. Ob sie jemand hört? Klopf, klopf, klopf.Der Wind muss sie vernommen haben, denn er trägt die schweren, kleinen Tropfen noch weiter hinaus, an noch fernere Plätze, wo sie energisch um weiterlesen…

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Saigels Irr(e)lichter – Die (Schreib-)Inspiration

Die Inspiration kommt, um zu gehen. So geht es mir zumindest. Es gibt Phasen, da fühle ich mich immens inspiriert, dann gibt es wieder Phasen, da habe ich einfach nichts zu sagen. Das Thema dieses Beitrags spiegelt meine momentane Inspirationslosigkeit, da ich bereits überlegte, den Beitrag diesen Monat auszusetzen. Allerdings geht es in dieser Reihe weiterlesen…

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Eine Kunst – von Saigel

Jetzt ist das Grab verschlossen. Ich fühle mich so unsäglich leer, bekomme den Moment und mich selbst nicht zu fassen. Meine Beine wiegen schwer, sie drohen unter dem Gewicht zu zerbrechen. Ich kann keinen Schritt gehen. Scheine hier festzusitzen, auf der Erde, in die ich mich regelrecht hineinbohre, weil sie meine Last nicht zu tragen weiterlesen…

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Saigels Irr(e)lichter – der Wunsch zu veröffentlichen

Der Wunsch zu veröffentlichen kann groß sein. Aber auch manchmal ganz klein. Schreibt man denn nicht genau deshalb? Weil man einmal veröffentlichen möchte? Ich sage das auch immer: „Einmal möchte ich veröffentlichen. Das ist mein großer Traum, einmal mein eigenes Buch im Laden zu sehen.“ Ich glaube, so oft wie ich in diesem Zusammenhang das Wort weiterlesen…

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Dunkle Liebe

Ein Liebesbrief von Saigel Wie lange noch, Liebste? Wie lange werde ich noch auf dich warten? Hier in den dunklen Kellern der tiefen Verließe aus Mondglas und Sonnenstein? Wann wirst du mich holen, mich mit deinem grellen Licht erhellen, das die Augen leiden lässt und doch so heilsam seine Wirkung zeigt, da es allen Schmerz weiterlesen…

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Saigels Irr(e)lichter – Zeit zum Schreiben

Schreiben ist schön, aber es gibt Tage, Monate, ja sogar Jahre im Leben eines jeden Hobbyautors, in denen er nichts zu Papier bringt. In dieser Zeit fehlt die Zeit. So sitzt der eine oder andere von uns schon seit Jahren an einem Projekt und fragt sich, ob es wohl irgendwann noch einmal fertig wird. Denn weiterlesen…

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Saigels Irr(e)lichter – Schreiben können

Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder schreiben kann. Das Schreiben ist eine Tätigkeit, die der Mensch lediglich verlernt hat. Für meine Begriffe beschäftigen sich heute viel zu wenige damit. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass das Buch fester Bestandteil der Abendgestaltung und des Zeitvertreibs war. Man schrieb Briefe, führte Tagebücher weiterlesen…

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Saigels Irr(e)lichter – Das Schreibselbstbewusstsein

Das Schreibselbstbewusstsein. Eine Größe im Leben eines jeden Autors, ein Faktor, eine Variable und (hoffentlich) irgendwann einmal ein Ergebnis. Ständig ändert es sich, schwingt innerhalb eines Tages von einer Million auf minus Tausend und schnellt mit dem nächsten Wort wieder rasant in den Plusbereich. Es macht uns sowohl müde und verzweifelt als auch stark und weiterlesen…

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Saigels Irr(e)lichter – Die korrekte Grammatik

Das Schreiben hat natürlich hauptsächlich etwas mit Kreativität zu tun. Mit Fantasie, Einfallsreichtum, Weltanschauung, individueller Erfahrung etc. Der ein oder andere würde vielleicht sogar behaupten, dass Schreiben auf wundervolle Art und Weise magisch sein kann. Schreiben ist Geschichten erzählen. Schreiben ist Botschaften vermitteln. Schreiben ist Ausdruck. Für den, der schon eine Weile dabei ist, durch weiterlesen…

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Saigels Irr(e)Lichter – Das Schreibexil

Ist es nicht so, dass jeder genau das am Schreiben mag? Die Abgeschiedenheit. Irgendwo in der Ferne zwitschern ein paar Vögel, leichter Regen klopft zaghaft an die Scheiben, völlige Stille, vollkommener Frieden. Der Tag, mit all seinen Turbulenzen, die mit Lichtgeschwindigkeit auf uns einprasseln, uns überfordern und uns keinen Moment zum Durchatmen lassen, ist leicht weiterlesen…

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Saigels Irr(e)Lichter

Hallo! Ich bin Saigel. Dauerschreiberin, Schreiblieberin, Lieberverkopferin, Verkopfautorin. Meine Gedanken aufzuschreiben, habe ich schon sehr früh angefangen. Meine ersten kleinen Geschichten kamen im Grundschulalter an die Klassenpinnwand. Berauscht von dem Ruhm und dem überschwänglichen Lob, das mich auf dem kleinen gefliesten Streifen vor der Pinnwand ganz nach Belieben von allen Seiten überrollte, habe ich mich weiterlesen…

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