Die Wölfe von Asgard – Der Sturm

Der Wind frischt auf. Yorrik schauderte. 
Stürme, die vom Meer aus kamen, stellten eine unsagbare Gefahr dar, selbst wenn die Drachenboote dazu ausgelegt waren, ihnen zu trotzen. Da es auf der offenen See nichts gab, was den tosenden Wind brach, konnten heftige Böen sie in außerordentliche Schwierigkeiten bringen. 
Und der alte Seebär spürte es in seinen erfahrenen Knochen. 
Heute Morgen braut sich etwas zusammen.
Ihr heutiges Ziel bestand aus einer winzigen Insel, die ihre letzte Rast vor der großen Überfahrt darstellen würde. 
Er griff das Ruder der Hefring, der aufsteigenden Tochter des Meeresriesen, fester und suchte den Horizont nach Wolken ab. Sollte es soweit sein, war er bereit Islavs drittes Schiff durch den Sturm zu segeln. 
Da der Wind heute direkt von bugseits kam, mussten sie kreuzen, was ihre Fahrt zusätzlich verlangsamte. Und eine Seitenwindböe konnte ein Schiff bei unerfahrener Handhabung kinderleicht zum Kentern bringen. Die nordischen Langschiffe waren jedoch besonders für diese Winde ausgelegt. 
Er orientierte sich am Kurs der Flotte und beschloss dennoch die Segel zu reffen, um die Fahrt zu verlangsamen und nicht zu dicht an die anderen aufzuschließen. Die Nähe zu anderen Booten konnte sich im Sturm als eine tückische Todesfalle erweisen, wenn die Macht der Gezeiten die Schiffe rücksichtslos gegeneinanderwarf und krachend zum Bersten brachte.
Und dann hörte er den Donner. Yorrik zischte einen unflätigen Fluch aus, als er die Wolkenberge am Horizont sah, welche die Farbe eines Blutergusses angenommen hatten. »Ruder einholen! Ladung sichern! Mast kippen!«, brüllte er gegen den Wind an. »Und dann gut festhalten. Das wird der Sturm eures Lebens!«

***

Deila räkelte sich träge unter ihrem Fell als wolle sie gegen das Aufstehen protestieren. Ihre Lenden brannten noch von Hjalmaers Liebe und alles kam ihr so unendlich warm vor. Plötzlich erschien es ihr nicht mehr gerecht. 
Er hat etwas Besseres verdient als mich, eine halbe Jötun bin ich, plump und ohne Zierde. Ein Mann wie er sollte mit einer der tosenden Töchter der Meere vermählt werden.
Sein Begehren nach ihrer Person verstand sie bis heute nicht. Jeder gesunde Mensch, der mindestens ein Auge besaß, konnte über ihre Hässlichkeit Zeuge leisten. Was also empfand er für sie?
Als er sich heute Morgen von ihr heruntergewälzt hatte, schwitzend und nach Mann riechend, hatte sie noch nichts als bedingungslose Leidenschaft empfunden. Nun, seitdem er fort war, blieb ihr nur der nagende Zweifel. 
Er ist der Befehlshaber über das Schiff, natürlich muss er früh raus, schimpfte sie sich. Deila versuchte ihre Gedanken neu zu sortieren, was ihr einfach nicht gelang. Umso mehr erfreute es sie, als sie auf einmal Stimmen vor der Tür vernahm. Auch wenn sie nicht verstand, was sie sagten, boten sie doch willkommene Abwechslung. 
Zwei Männer schienen angeregt miteinander zu plaudern, dann stieß ein dritter dazu. »Haltet gefälligst eure Plappermäuler, die Tochter des Jarls ist hier unten. Wenn sie das erfährt, war alles umsonst!«, war alles, was Deila verstehen konnte, bevor die Stimmen sich wieder entfernten. 
Sofort wanderte ihr bei diesen Worten ein kalter Schauder über den Rücken. Die haben über mich gesprochen.
Ernüchterung überkam sie, als ihr bewusst wurde, dass es sich bei dem Gespräch vermutlich nur um weitere Verschmähungen ihrer Person gehandelt haben konnte. 
Wartet nur, bis Hjalmaer davon erfährt. Ich sorge schon dafür, dass er euch zur Rechenschaft zieht, beschloss sie bebend und vergrub sich mit düsteren Gedanken unter ihrem Fell, wo sie noch eine ganze Zeit lang liegen blieb. 
Deila erwachte davon, dass sich der Boden unter ihr gefährlich auf und ab senkte. Vom Deck ertönten gedämpfte Schreie. Sofort sprang sie auf und schlüpfte in ihre Kleidung. 
Als sie die Tür der Kajüte öffnete, pfiff ihr sofort ein mächtiger Wind um die Ohren. Selbst für einen frühsommerlichen Morgen erschien ihr der Himmel zu dunkel und Blitze teilten den Horizont mit ohrenbetäubendem Getöse in zwei Hälften. Regen peitschte prasselnd auf sie herab, Wellen schlugen gegen die Reling und Wasser tropfte zischend ins Boot. 
Binnen eines Momentes war Deila komplett durchnässt. 
Hjalmaer bemannte das Ruder und versuchte mit gefletschten Zähnen dem Sturm zu trotzen. Seine Hände krallten sich so fest in das Holz, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Doch in seinen Augen lag eine feurige Entschlossenheit. Als er sie erblickte, schien jedoch ein Funke des Zorns durch sein aristokratisches Gesicht zu sprühen. »Ich hatte doch angeordnet, sie soll unter Deck bleiben!«, fauchte er wüst und warf einer Handvoll Männer, die gerade das Wasser aus dem Boot schöpften, einen giftigen Blick zu.
»Aye, wir hatten hier nur eine andere Beschäftigung, die unsere unmittelbare Aufmerksamkeit erforderte. Wie Ihr seht, mein Herr«, antwortete einer der Männer, während er einen Eimer Wasser über der Reling ausschüttete. 
Deila schlug das Gespräch jetzt schon auf den Magen. War sie an Deck nicht erwünscht? Hatte Hjalmaer ihr nicht geschworen, ihr die See zu zeigen? Wann schon konnte man sie mit solch brüllender Kraft erleben, wenn nicht im tosenden Sturm der Götter? Sie warf ihm einen sehnsüchtigen Blick zu, doch ihr zukünftiger Gemahl schien ihre Anwesenheit nicht weiter zu bemerken.
Abermals pflügte sich eine Welle unter dem Schiff hindurch und ließ es bedrohlich steil abfallen.
Deila verlor den Halt auf den nassen Planken und rutschte dem Bug entgegen. 
In letzter Sekunde griff einer der Männer nach ihr und zog sie auf die Füße. 
»Für ein Pferd bist du wenig standfest«, schätzte er sie mit einem gehässigen Blick ab, bevor er sie in Richtung der Kajüte schob. »Unser Herr hat angeordnet, dass du unter Deck bleiben sollst, bis sich der Sturm gelegt hat. So wichtig ist ihm seine Kleine«, höhnte er. Sein Atem stank furchtbar, fast hätte Deila gewürgt. Sie versuchte sich aus seinem Griff zu lösen, doch der Kerl war ein Fleischberg und musste fast das doppelte auf den Rippen haben wie sie. Mit einem flehenden Blick ließ sie sich vor den Augen ihres Gemahls hinabführen. Als Deila bemerkte, wie verschwinden gering Hjalmaers Interesse an ihr plötzlich zu sein schien, musste sie schlucken. Tränen kämpften sich durch ihre Augen und fast wäre sie in die Knie gegangen. Wenigstens regnete es, da war es nicht so offensichtlich. 
Als der Mann sie in ihr Zimmer zurückstieß und die Tür verriegelte, konnte Deila nicht anders, als einen krampfhaften Schrei von sich zu geben. In ihm manifestierten sich Wut und Verzweiflung zu einem entsetzlichen Klagelaut. Wie konnte sie nur so dumm gewesen sein, anzunehmen, dass auf einmal alles anders werden würde? Tränen kullerten ihre Wangen hinab, vermengten sich mit jenen des Himmels.
Er hat mich bedauert. Wenigstens einer.
Wieder senkte sich das Schiff im Spiel der Gezeiten und nun ließ sie es zu, dass sie doch auf die Knie fiel. So schwach, wie in diesem Moment, hatte sie sich noch nie gefühlt. Viel hatte sie gewagt, für einen sehnsüchtigen Traum. Nur um hier aufzuwachen, verraten und verkauft. Noch heute Morgen schien es ihr, als sei sie etwas Besonderes, eine Königin, eine Valkyrja, bereit diese Welt zu entdecken. Nun wurde ihr schmerzhaft bewusst, dass sie die Ketten, die sie eisern umklammerten, niemals würde ablegen können. Deila wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. 
Wieder hob sich das Boot, bereit einer neuen Welle zu trotzen.
In diesem Moment wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dass der Sturm die gesamte Flotte in den schrecklichsten aller Tode stürzen ließ.

***

»Festhalten!« Mit einem Ächzen kippte der Mast in seine dafür vorgesehene Verankerung. Bei diesen Windböen entpuppte sich diese sonst so kinderleichte Arbeit als eine echte Herausforderung. 
Zumal ihre zusammengewürfelte Truppe keine eingespielte Mannschaft darstellte. 
Snorri spürte, dass er trotz des Wetters und der tosenden Gischt schwitzte wie ein Schwein. Es lief in seine Augen und unter seinen Wams und er fühlte sich von oben bis unten unrein. 
Der zweite Tag und bisher ist das Leben an Bord nicht gerade eine rosige Angelegenheit.
Er biss die Zähne zusammen. 
Sollte die Rán doch kommen und versuchen, was selbst der Hela nicht vergönnt war. Auch ihrem seelenfangenden Netz, mit denen sie die Gefallen aus den tosenden Gezeiten in ihr nasses Grab zog, würde er entrinnen. 
Snorri erwischte sich dabei, wie er sich heimlich erhoffte, Dyggur würde ihm von irgendwo dort unten zusehen und seinen Kampf aufgeregt verfolgen. Sei stolz auf mich, Bruderherz!
Der schallende Klang einer verhassten Stimme riss ihn in die Wirklichkeit zurück. »Vertauen, du Hornochse!«, brüllte Knutson trotz des Sturms viel zu laut und drückte ihm ein wenig Vertrauen erweckendes Seil in die Hand.
»Ich habe dich schon verstanden. Meine Ohren funktionieren noch recht gut«, erwiderte Snorri spitz. 
Knutson trat an ihn heran, seine Augen nicht mehr als ein alles versengendes Lodern. »Eine Welle und du gehst zufällig über Bord. Kannst deinem Bruder folgen. Er wurde doch schließlich nach dem Meeresriesen benannt…« 
Noch bevor Snorri verstand, dass es Knutson eigentlich um Aegir ging, langte er zu. 
Die fliegende Faust traf seinen Gegenüber so unerwartet, dass er zu Boden ging. Doch dieses Mal schien sich Knutson nicht so einfach geschlagen zu geben. »Snorri Naseweiß, du bist der Bruder eines Verräters, eines räudigen Christen! Ein Bruder jener Lämmer, die wir abzuschlachten gedenken! Und du bist auf meinem Schiff ein toter Mann!«, er spuckte verächtlich einen Schwall aus Blut auf das Deck, während er sich langsam erhob. Dann zückte er sein Schwert und vollzog eine grausame Grimasse. 
Snorri schmerzten diese Worte mehr als jede Faust. Es erklärte einfach alles. Aegir hatte sich auf seinem letzten Viking dem Christentum zugewandt. Ein Gott habe ihn berührt, sagte er. Und er wollte nicht mit auf die Fahrt, weil er kein Mörder sein wollte, auch nicht, wenn sie es sein mussten. Doch vor den Männern durfte er sich das nicht anmerken lassen und es als Beleidigung auffassen. Sie würden ihn sonst direkt den Fischen zum Fraß vorwerfen.
Die Ustenströmer haben noch eine Rechnung mit mir offen. Doch auch heute werde ich sie enttäuschen müssen.
Mittlerweile hatte sich eine Traube von Leuten um sie gebildet. Jeder hielt sich irgendwo fest, doch die unbändige Mordlust war seit den gestrigen Ereignissen nicht aus ihren Gesichtern gewichen.
»Und du bist der Bruder einer Wildsau, die von einer Ziege und einem Ochsen gezeugt wurde«, spotte Snorri zurück.
Knutson fletschte die Zähne und rannte ihm mit gezogener Waffe entgegen.
In diesem Moment traf sie eine Welle und dieses Mal wurde das gesamte Boot von ihrer Kraft überschwemmt. 
Im letzten Augenblick gelang es Snorri, sich an einem Seil festzukrallen. Das Schiff schaukelte und kurz konnte er nichts ausmachen, außer einem Brennen, das sich durch seine Augen fraß.
Als Snorri die Augen öffnete, war Knutson spurlos verschwunden. Er eilte zur Reling und stieß ein entsetztes Keuchen aus.
Knutson krallte sich mit aller Macht an einer Planke fest, doch die rutschige Oberfläche bot ihm kaum Halt. »Hilf mir!«, dem Nordmann stand die Angst ins Gesicht geschrieben. 
Geistesgegenwärtig griff Snorri nach seiner Hand, doch sie zu packen erwieß sich als schwierig und der tosende Seegang machte ihm wieder und wieder einen Strich durch die Rechnung. 
Knutson wurde für einen Augenblick vom Meer verschluckt, dann tauchte er prustend und Salzwasser spuckend wieder auf. 
Panisch stellte Snorri fest, dass sein Steuermann bald kaum noch eine Möglichkeit haben würde, um sich an Deck zu hieven, denn das Schiff entfernte sich immer mehr von ihm. Noch ein Blitz fegte über sie hinweg und ein mächtiger Donnerschlag erschütterte Snorri in seinen Grundfesten. Er spürte sein Herz pochen, sein Atem ging unregelmäßig. Er zwang sich, ruhig zu bleiben. Und dann kam ihm eine Idee. Er riss sich von der Reling los und packte das Tau, das Knutson ihm hingeworfen hatte. Als er zurückkehrte, konnte er seinen Kameraden nicht mehr ausmachen. »Knutson!«, er brüllte gegen die Elemente an. »Knutson!« Fieberhaft blickte Snorri sich um. 
Wellenberge nahmen ihm die Sicht und der Regen tat sein Übriges dazu. Noch mehr Blitze zischten über den Horizont.
»Knutson!« Keine Antwort. 
Die restliche Mannschaft schien sich bereits mit seinem Tod abgefunden zu haben, denn sie wendeten sich ab. 
Dann sah er einen Kopf aus dem Wasser auftauchen, sein verhasster Kamerad war mittlerweile beängstigend weit nach draußen abgetrieben. 
Snorri nahm all seine Kraft und schleuderte das Seil in seine Richtung. Der Wind schien glücklicherweise auf seiner Seite zu sein und zog das Tau mit sich. 
Platschend traf es auf die Wasseroberfläche und straffte sich, als der Nordmann es ergriff. 
Snorri zog mit Leibeskräften, niemand machte Anstalten ihm zu helfen. Hoffentlich hält das Seil. Er versuchte, nicht daran zu denken und zerrte es weiter zu sich.
Einen Moment später hievte sich Knutson keuchend an der Reling empor und rollte sich schwer atmend auf das Deck. »Eines muss ich dir lassen, Snorri Naseweiß«, japste er atemlos, während er Wasser ausspuckte wie ein Springbrunnen. »Du stehst deiner Klappe an Größe in nichts nach.«
Dieser grinste und reichte ihm die Hand. 
Der Nord ergriff sie dankbar und zog sich auf die Beine. 
»Die wirst du ab jetzt wohl auch ertragen müssen, Steuermann. Schließlich hocken wir beide auf demselben Schiff«, lachte Snorri.
Doch dann verfinsterte sich seine Miene, als er in der Ferne Islavs Flaggschiff erkannte. Er ballte die Fäuste bis es wehtat. 
Mit Aegir hatte er noch eine Rechnung offen und er wollte verdammt sein, wenn diese nicht beglichen werden würde. 

*** 

Die Wassermassen donnerten gegen den Bug, der unter ihrem Gewicht bedrohlich Ächzte. Eine Welle hatte sie ungünstig erwischt und das Ruder beschädigt, seitdem spielten die Gezeiten ihr eigenes Spiel mit ihnen. 
Yorrik merkte, wie die Angst an Deck umging wie eine Krankheit. Und jeder gab sie an jeden weiter. 
Es musste mittlerweile später Nachmittag sein und den vorgegeben Kurs hatten sie längst verlassen. Im Spiel der Wellen stellte ihr Schiff nur ein zerbrechliches Spielzeug dar. Auch wenn die Langboote dafür ausgelegt waren, Wind und Wellen zu trotzen, so ein ausgewachsener Sturm brachte für sie dennoch sämtliche Gefahren mit sich, die es auf See zu bewältigen gab. 
Sie tauchten auf und ab, mittlerweile zählte Yorrik die Wellen nicht mehr mit, die sie durchpflügten. Das einzige, was zählte, stellte für ihn das Überleben seiner Mannschaft dar und zwar um jeden Preis. Er kniff die Augen zusammen. In der Ferne manifestierte sich eine graue Masse, die er zunächst als Regenvorhang oder Gewitterwolken abgetan hatte, doch je näher sie darauf zuhielten, desto mehr stachen die Umrisse einer Insel empor. 
Yorrik hielt die Luft an. Aber sie hatten ihren Kurs doch verlassen? Es musste sich um einen Streich der Götter handeln. 
Doch sie kam immer näher. Schroffe Felsklippen und ausladende Sandbänke vollzogen sich in das Landesinnere, wo eine undurchdringliche Vegetation wucherte. Kaum ein Mensch konnte je einen Fuß auf dieses Eiland gesetzt haben. Doch gerade erschien sie dem Schiffsbaumeister wie ein Segen. Wenn sie es an Land schafften, könnten sie die Schäden am Boot reparieren und der Flotte nachsetzen. Ihm war bestens bewusst, dass Islav nicht auf ihn warten würde, denn der Brauch verlangte es von ihm. Zu viel wertvolle Zeit ging verloren, um beschädigte Schiffe zu suchen, die bestenfalls schon auf dem Grund des Meeres ruhten. In der Regel mitsamt ihrer Mannschaft. 
Yorrik biss die Zähne zusammen. Diesen Gefallen würde er der Rán nicht machen. Diese Männer vertrauten ihm und es lag ihm fern, sie enttäuschen zu wollen. »Ich brauche zwei starke Jungs und zwei Ruder von den Bänken!«, befahl er lautstark. Wenn sie in Küstennähe manövrierten, konnten sie ihr Schiff so an das sichere Ufer stemmen oder zumindest etwas gegen die Strömung halten, um die Insel sicher zu erreichen. 
Olaf und Jorleif eilten zu ihm und begannen einen gnadenlosen Kampf mit den Gezeiten. Wieder und wieder bäumte sich das Boot über den Wellen auf und der beschädigte Bug drohte unter ihnen zu brechen, so stark drückten sie dagegen. Dann stießen sie endlich auf festen Grund.
»Anlanden!«, befahl Yorrik und stürzte sich in das kalte Wasser. 
Die Männer zogen das Boot gemeinsam an Land und der Schiffsbaumeister fühlte plötzlich, wie die Anspannung der vergangenen Stunden etwas von ihm wich. Hier befanden sie sich zunächst in Sicherheit und konnten hoffentlich das Schiff reparieren. Denn wenn nicht, waren sie hier unausweichlich gefangen. Und Yorrik bezweifelte stark, dass sie hier jemals jemand finden würde.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Bitte akzeptiere unsere Datenschutzbedingungen, nur so können wir Dich und uns schützen.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.